Kurzkommentar: Echt jetzt!?

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich möchte mich nicht in Nichtssagendem verzetteln. (Obwohl ich auch gern zwischendurch mal mit was Blödsinnigem abschalte ;-)). Für introvertierte Literaturnerds wird es zunehmend schwieriger, sichtbar zu bleiben, aber ich könnte mir vorstellen, dass das nicht nur uns betrifft: Ständige Reizüberflutung kann für niemandem förderlich sein.

Manche Menschen brauchen Gamifizierung und rasche Bildwechsel als Anregung wie die Luft zum Atmen, andere wünschen sich Kurzvideos, weil rasche Resultate sie glücklich machen; für wiederum andere aber bedeuten Zusammenhänge und Details das tägliche Brot, und eine vierte Veranlagung benötigt Struktur und stellt klare Linien dar. All das – und jede andere weitere empirisch belastbare Veranlagung – ist berechtigt!

Die sozialen Medien jedoch sind so strukturiert, dass zwei der oben genannten Gruppen sie nicht voll ausnutzen können. Das ist schade, denn es könnte anders sein. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, jede Gruppe zu Wort kommen zu lassen. Wir haben als Menschheit Wege zu finden, die uns auf diesem Planeten ein sinnvolles Weiterleben ermöglichen – und dafür ist jede Stimme relevant.

Für Indie-AutorInnen stellt sich hier ein besonderes Problem: Die Unabhängigkeit vom Verlag bietet die Möglichkeit, das Buch unabhängig von gängigen Markt- und Genrevorstellungen zu gestalten. Damit diese Werke bekannt werden, muss man aber die sozialen Medien bedienen – und zwar täglich, und in knapper Form. Diese Kurzformen kann man individuell auf die eigene Zielgruppe anpassen, aber ich bemerke dennoch zunehmend, dass das Denken in Schlagworten die ursprünglichen Texte zur Unkenntlichkeit verkürzt. Es wird dem Anspruch nicht gerecht, den ich an mich und meine Arbeit habe. Und es stiehlt mir die Zeit und die Muße, die ich zum Schreiben benötige.

Es fällt in diesem rasenden Tempo zunehmend schwerer, Geschichten oder auch Gegebenheiten des Lebens bis zur vollen Tiefe zu erfassen. Wie damit umzugehen ist, weiß ich noch nicht, aber vielleicht ist hier ja auch eher die Gesellschaft als Ganzes gefragt.

Ab 02.07.: #Wasserspiegel im Podcast #MeineLesung

Am 02.07. geht eine etwas andere Folge von “Meine Lesung” online: Weil uns beiden das Thema Seenotrettung samt seinen verwandten Themen sehr nahe geht, kamen die Interviewerin Emilia deLuca und ich in ein Gespräch über die Hintergründe von Wasserspiegel. Und natürlich gibt es, wie gewohnt, zwei lange Leseteile und Informationen zum Buch selbst!

Mir hat die Aufnahme trotz des ernsten Themas viel Freude bereitet. Hört doch mal rein! Und wenn Ihr mögt, empfehlt den Podcast und das Buch den literaturinteressierten Menschen in Eurer Umgebung. Ich #spende weiterhin mein Autorenhonorar für Wasserspiegel an #United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V., und damit für die Unterstützung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer.

“Wasserspiegel” für United4Rescue

Für die Anthologie “Wasserspiegel” war ich erstmalig nicht nur als Autorin, sondern auch als Herausgeberin tätig. Der Erlös des Bandes kommt dem gemeinnützigen Verein United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V. zugute, der sich unter dem Motto “Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.” für die Seenotrettung im Mittelmeer einsetzt.

 

 

In gemeinsamem Wirken mit Gastautoren, dem Vorsitzenden von United4Rescue Dr. Thies Gundlach, Henning Böger, Martin Schmidt-Kortenbusch und Marcus Lenk, ist hier ein gehaltvolles Päckchen Gedankanstöße entstanden, die als Essay, Kurzgeschichte, Romanauszug oder Lyrik mundgerecht daherkommen.

Weiterlesen

To my friends, the polar bears

A gentle whisper’s running through the arctic;
timeless, yet in time.
Unmoving.

A calming drone’s pulsating in the arctic.
Transcending.
Wisdom of the whales.

A song is floating all across the arctic;
transferring back to good:
Life of all.

A whirling wind meanders through the arctic,
in and out of time –
fabric of the aeons, and their heart.

A tender breathing washes through the arctic.
Prophets ride auroras.
Grounded.

Eternal voices sing life in the arctic,
transforming stillness:
Serene.

A whisper wavers through the arctic.
Stillness in motion.
All is well.

*


More lyrical musings can be found here.
Mehr von sowat? Findet Ihr hier!


 

Drachenfels

Die Achtziger: Deutschland im Spannungsfeld der Supermächte. Die Jugend schwankt zwischen MacGyver, Lateinunterricht und Discofox. Und Jakob begegnet Rachel. Die US-Diplomatentochter bestärkt Jakob in seinem durchdachten Umgang mit seiner eigenen Kultur. Der wiederum hat eine Überraschung in petto… Bonn, 1986: Das Zentrum des Weltgeschehens. Jedenfalls für Jakob.


Die Kurzgeschichte ist erhältlich im epubli-shop und über andere Ebook-Plattformen.
ISBN: 9783754154724
ePUB / 1,49 €

Wer’s nicht abwarten kann oder Lieberhörer ist: “Drachenfels” gibt es als Hörbuch auf Youtube und als Hörbuch-mp3 (Teil 1, Teil 2,Teil 3).

Knigge2020-Rap

Knigge2020-Rap

Ein schöner Tag soll’s heut sein,
der Pfad im Park allein dein,
du lädst zwei Homies dir ein,
joggend bei Dir zu sein
im Sonnenschein.

[Hier wird’s me-loo-disch…]
Verrückte Zeiten, in denen wir le’m:
Fernstehn heißt nahstehn.

Ihr lauft ne’m‘nander zu drein?
Lasst das mal bitte kurz sein,
sonst ist der Abstand zu den Fremden da vorne zu klein.
Hintereinander ist fein,
denn damit schützt ihr uns alle – Hashtag #Heiligenschein!

[Hier wird’s me-loo-disch…]
Das kommt an jede good old Graffiti-Wand:
Abstand zeigt Anstand!

#denfernstennahstehn
#abstandzeigtanstand
#fernstehnheißtnahstehn

Neues Video: “More than money – die Grundidee”

Klimawandel, Insektenschwund, zunehmende Verleugnung von Kategorien wie Anstand, Feindesliebe und Fairness – das alles hängt zusammen. Dass in Brasilien und anderswo der Regenwald brennt, dass Bangladesch und andere ärmere Länder auf Meeresspiegelniveau zu versinken drohen, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe nicht als Nächste anerkannt werden: Ausdrucksformen ein und derselben unguten Entwicklung. Aber wenn wir diese Zusammenhänge erkennen, können wir die Situation zum Besseren wandeln.

Für mich ist die Formel ganz einfach: Überprüfbare Fakten anzuerkennen, die eigene Menschlichkeit mit ihren Aspekten wie Liebe, Geist und Phantasie hinzuzufügen, um das Bild vollständiger zu gestalten, das ermöglicht es uns, den je eigenen Weg zu finden, um fair – für religiöse Menschen: (hoffentlich) gottgefällig – zu leben. Das mag manchmal anstrengend sein, aber letztlich ist es nicht schwer. Und motivieren können wir uns dazu gegenseitig.

Die hiermit vorliegende Einleitung zur neuen Playlist “More than money” kann vielleicht ein Baustein dafür sein.

#wirfürvielfaltundnatur